Mehrere Hundert Vertreter von Eltern, Kitas, Kindertagespflege, Verbänden und weiterer Interessenvertretungen kamen nach Kiel um am ersten Bundeselternkongress teilzunehmen. Auch aus Hamburg.

Durchgeführt wurde er von der BEVKI und den Schleswig-Holsteiner Kollegen*innen. Denen ein besonderes großes Dankeschön gebührt.

Da sich an diesem Tag keiner Gedanken machen musste über Kosten für die Kinderbetreuung, waren auch die anwesend um die es in erster Linie geht: unsere Kinder.

Im Norden herrscht Unzufriedenheit und Skepsis in Bezug auf das neue „Gute-Kita-Gesetz“. „Der Norden hat erheblichen Nachholbedarf, gerade in der Qualität der Kinderbetreuung“, bestätigt auch Dr. Ilse Wehrmann, die Sachverständige für Frühpädagogik, in Kiel. Das neue Gute-Kita-Gesetz der Bundesregierung sei deshalb notwendig und wichtig. „Doch ich habe wie die Eltern große Sorge, dass der Bund sich nach 2022 wieder zurückzieht.“

 

Wie auch wir in unserer Pressemitteilung aufgeführt haben, fehlt dem Gesetz die Verbindlichkeit. Die Finanzierung muss additiv, nachhaltig und zweckgebunden sein.

Wenn die Länder nach 2022 die Kosten ohne Beteiligung des Bundes selber stemmen müssen, besteht die Gefahr, dass die Verbesserungen wieder zurückgedreht werden.

In ihrem Grußwort konnte die Bundesfamilienministerin Dr. Frankziska Giffey hier positiv ansetzen: Sie will keine Eintagsfliege, sondern das „Gute-Kita-Gesetz“ soll der Einstieg in eine dauerhafte Beteiligung des Bundes sein. „Frühkindliche Bildung ist eine nationale Zukunftsaufgabe. Deshalb haben wir ein Gesetz gemacht und kein Bundesprogramm. Denn das Gesetz läuft nicht 2022 aus“, sagt Giffey und verspricht: „Mein Ziel ist es, dass die Entfristung der Mittel geschafft wird. Das ist dringend notwendig.“ Auch beim Fachkräftemangel sieht die Ministerin den Bund in der Verantwortung und sprach die finanzielle Beteiligung des Bundes im Rahmen der Fachkräfteinitiative an: 2019 sollen dafür 30 Millionen Euro, 2020 dann 60 Millionen Euro bereitgestellt werden. „Wenn Kitas pädagogische Einrichtungen seien, müsse das Personal auch wie Pädagogen bezahlt werden“ sagte sie und erhielt dafür stürmischen Beifall.

Auch Landesfamilienminister Heiner Garg kritisierte in seinem Grußwort die zeitliche Begrenzung und legte den Fokus darauf, dass das Gesetz dazu beitragen soll, Eltern zu entlasten und die Qualität der Kitas zu verbessern.

In dem Beitrag im Schleswig-Holstein Magazin bringt Axel Briege, Vorsitzender der Landeselternvertretung Schleswig-Holstein es auf den Punkt:

"Reden bedeuten noch nicht viel, Taten sind das was zählt. Es wird sich zeigen was tatsächlich ankommt (umgesetzt wird)“.

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