Die Volksinitiative "Gute Inklusion für Hamburgs SchülerInnen" hat auf unserer Januar-Sitzung mitgeteilt, dass Sie so schnell wie möglich ihr erstes Etappenziel - die notwendigen 10.000 Unterschriften - sammeln wollen. Dieses Ziel haben sie erreicht:

Erfolgreiche Zwischenbilanz der Volksinitiative Gute Inklusion für Hamburgs SchülerInnen - mehr als die erforderlichen 10.000 Unterschriften sind in nur sechs Wochen für die Volksinitiative gesammelt worden. So heißt es in der aktuellen Pressemitteilung: "So viele Unterschriften in so kurzer Zeit ist der Erfolg der großen Zahl von Inklusionsbefürwortern, die engagiert Unterschriften gesammelt haben. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die zu diesem großartigen Zwischenergebnis beigetragen haben und bitten darum, das bisherige Engagement fortzusetzen". Jetzt heißt es nicht ausruhen, sondern die Unterschriftensammlung mit gleichem Elan fortführen, denn dies stärkt die Verhandlungsposition der INI und erhöht den Druck auf die Politik, speziell auf Senat und Bürgerschaft.

Immer wieder ist seitens Schulbehörde zu hören, dass weit über 1.100 zusätzliche Vollzeitstellen für die Inklusion seit dem Schuljahr 2012/13 bereitgestellt wurden. Aktuelle Zahlen geben ein anderes Bild wieder. So ist aus der Antwort des Senats auf die schriftliche kleine Anfrage 21/7233 (siehe Anlage unten) zu entnehmen:

  • 2012/13 gab es        991 Stellen (  721 Lehrkräfte und 270 Sozialpädagogen/-innen)
  • 2016/17 waren es 1.169 Stellen (1.140 Lehrkräfte und  29 Sozialpädagogen/-innen)

Aus diesen Zahlen ergibt sich lediglich eine Differenz von 178 Stellen.

Die nächste Zwischenbilanz findet unmittelbar vor Ostern statt. Die INI bittet darum, bis zum 12. April weiter die Unterschriften an die Volksinitiative zu schicken. Danach folgt bei großen Veranstaltungen (wie z. B. beim Hansemarathon und bei der 1. Mai-Kundgebung) ein zweiwöchiger Endspurt. Die Abgabe der Unterschriften ist für Anfang Mai vorgesehen. Dieser Zeitpunkt ist wichtig, damit sich die Bürgerschaft noch vor den Sommerferien mit den Forderungen in einer öffentlichen Sitzung beschäftigt muss. Bis zum 2. Mai müssen daher alle Unterschriften bei der Volksinitiative ankommen.

Wer kann unterschreiben? Alle HH Bürger ab 16 Jahren. Anliegend finden Sie die nötigen Unterlagen für die Unterschriftensammlung, den Flyer und das Forderungspapier dazu.

Wenn Sie Unterlagen in gedruckter Form benötigen, können Ihnen diese durch die INI zugesandt werden. Einfach bei der INI melden; per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Weitere Info unter: www.gute-inklusion.de 

Zum Hintergrund:

Die Forderungen kurz skizziert:

Mehr pädagogisches Personal

  • mehr Lehrerunterrichtsstunden für SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen, Sprache oder emotionale und soziale Entwicklung (LSE)
  • bessere Personalversorgung der Grundschulen für Schüler mit LSE
  • Erhöhung der Personalzuweisung für Schüler mit einer Behinderung im Bereich körperliche oder geistige Entwicklung, Hören, Sehen oder Autismus die schülerbezogene Personalzuweisung in der Vorschule und den Jahrgängen 1-10 um ein Drittel und Anpassung Oberstufe an die der Mittelstufe

Therapeutisches und pflegerisches Personal

  • für Schüler mit einer Behinderung sollen genauso viele Therapie- und Pflegestunden in der Inklusion wie an den entsprechenden speziellen Sonderschulen z. V. gestellt werden
  • Aufstockung des dafür benötigten therapeutischen und pflegerischen Personals

Zusätzliche Räume

  • zusätzlichen Flächenbedarf für Pflege, Therapie, Psychomotorik und Gruppenräume im Musterflächenprogramm berücksichtigen (pro Kind mit einer Behinderung zusätzlich 8 m²) - bisher gibt es keinen zusätzlichen Anspruch

Barrierefreiheit

  • die allgemeinen Schulen sollen entsprechend ihrer Schüler mit einer Behinderung schrittweise barrierefrei gestaltet werden (10-Jahresplan - zehn Millionen Euro jährlich)

Auszug aus dem Forderungspapier: "Gute Inklusion für Hamburgs Schülerinnen".