Update 22. Mai: Jetzt wieder zwei Tests möglich
Update 19. Mai: Pressemitteilung CDU und Mail einer Kita-Leiterin an die Presse

Wir leben in einer kurzlebigen Zeit:
Informationen seitens der Behörde ändern sich binnen weniger Tage. Die Änderungen werden anscheinend dann auch nicht mehr gemeinsam besprochen, sondern einseitig per Mail mitgeteilt. Am 7. Mai wird noch geschrieben, dass ab 17. Mai zwei Testungen pro Woche für Kita-Kinder angeboten werden. Am 12. Mai war nur noch von einem Test die Rede.

Am 7. Mai wurde per Eltern-Info der Sozialbehörde mitgeteilt: 
"Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Modellprojekt zur Testung von Kita-Kindern in 19 Hamburger Kitas möchten wir Sie darüber informieren, dass ab dem 17. Mai 2021 die bisherige Teststrategie ausgeweitet wird, sodass auch Kita-Kinder ab 3 Jahren an zwei Tagen in der Woche freiwillig von ihren Eltern getestet werden können. Die Sozialbehörde wird allen Kitas dazu die erforderlichen Tests kostenfrei zur Verfügung stellen, die an Sie als Eltern weitergebeben werden sollen. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie zeitnah".

Nun, die weiteren Informationen sahen im Schreiben vom 12. Mai dann so aus:
"Aufgrund dieser guten Test-Erfahrungen mit Kindern möchten wir das Angebot ausweiten. Ab dem 17. Mai 2021 wird die Sozialbehörde für alle Hamburger Kita-Kinder ab 3 Jahren, die den Elementarbereich einer Kita besuchen, Corona-Schnelltests für wöchentlich zunächst eine Testung zur Verfügung stellen. Die Tests erhalten Sie direkt von Ihrer Kita. Sie als Eltern können die Tests zu Hause gemeinsam mit Ihrem Kind vor dem Besuch der Kita durchführen und der Kita das Testergebnis mitteilen. Die Anwendung der Tests ist rein freiwillig. Sie ist keine Voraussetzung für den Besuch der Kita".

Der Alternative Wohlfahrtsverbands SOAL e.V. äußert sich in seiner Pressemitteilung vom 18. Mai wie folgt dazu:  Gleiches Recht für Kita-Kinder! Zwei Tests pro Woche ermöglichen!

Auszüge aus der PM: "Die Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind nicht immer logisch nachzuvollziehen. Völlig unverständlich ist, warum für Schulkinder im Wechselunterricht fast jeden Tag ein Schnelltest zur Verfügung steht, für Kitakinder aber nur einer in der Woche. Und das, obwohl Kitakinder in voller Anzahl, ohne Abstand und Maske, in der Kita sind" und weiter: "Auf völliges Unverständnis der Mitgliedseinrichtungen stößt allerdings die Tatsache, dass ohne weitere Erklärung nun nicht mehr von zwei Testungen pro Woche die Rede ist, sondern lediglich einmal wöchentlich getestet werden soll. Auch dass die Ankündigung in Form von Elternbriefen nur auf Deutsch ist, stößt auf wenig Verständnis und kann nicht als inklusiv verstanden werden". 
Kitakinder haben dasselbe Recht auf Gesundheit wie Schulkinder. Sie haben dasselbe Recht auf Bildung“, so Sabine Kümmerle, SOAL-Geschäftsführerin. 

Auf unsere Nachfrage bekamen wir aus der Sozialbehörde zur Antwort:: "Nachdem zunächst zwei Tests pro Woche für die Elementar-Kinder vorgesehen waren, fiel in der vergangenen Woche wegen der stark gesunkenen Inzidenzzahlen die Entscheidung für einen Test pro Woche für die Elementar-Kinder. Hinzu kommt die Tatsache, dass bereits deutlich über 70 % der pädagogischen Fachkräfte ein erstes Mal geimpft geimpft sind und die Zweitimpfungen schnell voranschreiten. Dies wird ggf. in Kitas auftretende Infektionsketten unterbrechen helfen".

Ja, die Inzidenzzahlen sind gesunken, Das ist toll und soll auch so bleiben. Freiwillige Tests in der Kita tragen sicherlich auch dazu bei. Daher ist es doch sehr verwunderlich, dass an dieser Stelle ein Rückzieher gemacht wird. 

Für weitere Verwirrung sorgen die Aussagen des Sprechers der Sozialbehörde, der von Kinder im Alter von vier Jahren spricht - obwohl in den Schreiben doch von drei Jahren die Rede ist (siehe u. a. im NDR Beitrag vom 17. Mai)

Update 22. Mai: Medienberichten zufolge sollen nun doch wieder wzei Tests möglich sein - NDR Beitrag "Jetzt zwei Corona Schnelltests pro Woche in Kitas möglich" / DPA Mitteilung / ...

Bitte beachten: Medienberichte sind immer nur eine begrenzte Zeitlang onlne verfügbar

Update 19. Mai: Auszug aus einer Mail einer Kita-Leiterin an die Presse, die uns vorliegt:
".... Die Behörde versprach am 07.05., dass mit Wiederaufnahme des eingeschränkten Regelbetriebes allen Kindern Ü3 zwei Tests pro Woche zur Verfügung gestellt werden. Am 11.05. dann die Mail, dass nur 1 Antigen-Test pro Woche zur Verfügung gestellt wird. Ohne jede Begründung! Unser Bürgermeister müsste als Arzt wissen, dass 1 Test pro Woche nicht aussagekräftig ist. In den Hamburger Schulen wird 4x die Woche getestet von Montag bis Donnerstag. Die Kinder kommen im Wechselunterricht, immer nur eine Auslastung pro Klasse von 50%. In die Kita kommen jetzt wieder 100% der Kinder ohne Maske und ohne Abstand! Warum wird in der Schule 4 x mehr getestet als in Kindertagesstätten? Wir verstehen nicht, warum hier wissenschaftliche Empfehlungen nicht eingehalten werden und in Kita und Schule mit zweierlei Maaß gemessen wird. ... Wir sind fassungslos über die Behandlung der Hamburger Kindertagesstätten. Fassungslos über so wenig Wertschätzung, fassungslos dass eine sichere Betreuung der Kinder und ihrer Familien anscheinend so unwichtig ist und fassungslos, dass die Gesundheitssenatorin und der Bürgermeister sich anscheinend in Bezug auf Kindertagesstätten nicht an wissenschaftliche Fakten halten. ... Wir alle wollen eine gute aber vor allem auch sichere Betreuung der Hamburger Kinder und wir wollen dazu beitragen, dass Infektionsquellen möglichst schnell gefunden werden, damit die Fallzahlen weiter sinken und nicht wieder zu spät bemerkt ansteigen. Wir wollen, dass Kinder endlich wieder durchgängig betreut werden, denn sie haben ein Recht auf frühkindliche Bildung- und Betreuung. Diese Betreuung muss aber zum Wohl aller Beteiligten so sicher wie möglich geschehen. Dafür gibt es inzwischen Mittel wie das Testen. Diese Mittel sollten dann aber auch genutzt werden!"

 

Update 19. Mai: Pressemitteilung der Familienpolitischen Sprecherin Silke Seif, CDU: "Unverantwortlich – Sozialbehörde reduziert Testangebot für Kita-Kinder!". Auszug: „Die Inzidenz in Hamburg sinkt erfreulicherweise seit Tagen. Doch das darf kein Argument sein, die Testquote für Kita-Kinder zu reduzieren. Nur mit Hilfe der Testungen sind Infektionen frühzeitig zu erkennen und nur so können wir die Infektionsketten erfolgreich zum Schutz aller Kita-Mitarbeiter und Kita-Familien in Hamburg unterbrechen. Es ist nicht akzeptabel, dass die Gesundheit von Kita-Kindern in unserer Stadt weniger geschützt wird als die Gesundheit unserer Schulkinder. Hier muss die Sozialbehörde umgehend zu ihrer ursprünglichen Teststrategie zurückkehren und die Testfrequenz auf mindestens zwei Tests die Woche erhöhen. Da im Elementarbereich Kinder von drei bis sechs Jahren betreut werden, muss das freiwillige Testen gesichert ab drei Jahren ermöglicht werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Sozialbehörde hier ein Einsehen hat und möglichst viele Eltern das freiwillige Testangebot nutzen.“

Weitere Infos:  https://www.hamburg.de/kita und https://www.hamburg.de/coronavirus
Sowie in unserem vorherigen Beiträgen