Der LEA begleitet die Entwicklung der Ganztagsschulen von Beginn an kritisch und konstruktiv. Ganztagsschulen sind dabei mehr als "nur" Schulen - sie verbinden Unterricht mit Freizeit, informellem Lernen und sozialen Kontakten innerhalb der eigenen Altersstufe und darüber hinaus – oft in Zusammenarbeit mit Trägern der freien Jugendhilfe.
„Die Erfahrung zeigt uns, dass sich Schule und Jugendhilfe sinnvoll ergänzen“ sagt Angelika Bock, Vorstandsmitglied des LEA Hamburg. „Lehrer und Erzieher bringen sich mit ihren eigenen pädagogischen Ansätzen sowie unterschiedlichen Blicken aufs Kind ein und bedienen damit verschiedene Aspekte des schulischen Ganztags“. Dies funktioniert am besten, wenn beide Professionen auf Augenhöhe miteinander kooperieren, finden die LEA Delegierten, die gemeinsam das beigefügte Positionspapier erarbeitet und verabschiedet haben.
Diese Position bildet die Grundlage für einen besseren Ganztag und versteht sich ergänzend zur Unterstützung der Volksinitiative "Guter Ganztag für Hamburgs Kinder" durch den LEA. Andrea Abshagen, ebenfalls Mitglied im LEA Vorstand, merkt dazu an: „Eine Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe kann nur gelingen, wenn diese auch von der Politik gewollt und besser gefördert wird“.
LEA Vorstandsmitglied Manja Scheibner ergänzt: „Nicht zuletzt muss eine solche Kooperation aber an jedem Standort gelebt werden. Dafür benötigen Lehrer und Erzieher mehr Zeit und Berührungspunkte, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich gemeinsam am Kind, aber auch ohne Kinder zu erleben.“
Wie derartige gemeinsame Zeiten aussehen können, hat der Paritätische in den vergangenen anderthalb Jahren beispielhaft mit seinem Pilotprojekt "Wir gehen aufs Ganze" gezeigt. In diesem Projekt gestalten an den teilnehmenden sechs Schulen die Erzieher und Lehrer bereits regelmäßig eine Schulstunde gemeinsam - finanziert nahezu ausschließlich aus den Eigenmitteln der beteiligten Träger. Ein Gewinn für Schule, Träger und Kinder gleichermaßen, wie die aktuelle Evaluation des Projektes zeigt.
„Wir unterstützen dieses Projekt und fordern, dass die gesammelten Erfahrungen von der Politik anerkannt werden und die weitere Finanzierung gesichert wird. Die konsequente Verbesserung der Hamburger Ganztagsschulen sollte angesichts der zahlreichen Kündigungen oberste Priorität haben“ mahnt Tobias Joneit aus dem LEA Vorstand, der gleichzeitig auch Elternvertreter an einer der beteiligen Schulen ist. Am Mittwoch, den 30. März um 18:00 Uhr, stellen sich im Rathaus sowohl die Volksinitiative als auch der Paritätische der Diskussion zum Thema Kooperation im Ganztag, eingeladen von der Linksfraktion der Hamburger Bürgerschaft.